Soziale Dreigliederung des gesellschaftlichen Organismus

Die soziale Dreigliederung des gesellschaftlichen Organismus, kurz soziale Dreigliederung genannt, erscheint als die natürliche Grundlage für das Zusammenleben von Menschen in Gesellschaften.

Vorbild ist der natürliche Organismus der Erde, analog der natürliche Organismus des Menschen. Im April 1919 veröffentlichte Dr. phil. Rudolf Steiner seine Schrift „Die Kernpunkte der sozialen Frage“ (Gesamtausgabe 23).

Er begründete damit eine neue Sozialwissenschaft, die `Wissenschaft von der Sozialen Dreigliederung´.

Ein Dreigegliederter sozialer Organismus beschreibt drei, sowohl voneinander autonome, als auch Füreinander wirksam tätige Glieder. Ganz anders als ein zentralistisches Gesellschaftssystem einer Gesellschaft nach mechanischem Vorbild mit einem zentralen Motor.

Gegenseitige Manipulationen und Einflussnahmen bleiben in der Dreigliederung außen vor.

Nicht manipulierbar

Das Zusammenwirken des Gesamtorganismus und seiner drei autonomen Glieder Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben, erfolgt in gemeinsamer Absprache regional, national und international in einem entsprechenden Senat und nicht mehr zentral durch einen einheitlichen Staat oder eine einzige Führungselite.

Die Dreigliederung fußt auf den universellen Grundwerten Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit, wie sie erstmals während der französischen Revolution 1789 formuliert wurden.

Die drei unabhängigen Glieder eines sozialen Organismus sind:

  •  Die Freiheit im Geistesleben; das Bildungswesen, Gesundheitswesen, Wissenschaft, Religion und Kultur umfasst. Die Arbeit gehört als freie Geistige Leistung in das Geistesleben, genau wie die Produktionsmittel (Kapital). Grund und Boden mit seinen Bodenschätzen, dem Wasser, der Luft sowie dem Weltraum gehören allen Menschen. Diese sind nicht vermehrbar und werden sowohl in demokratischer Weise, als auch zeitlich begrenzt an Menschen zur Nutzung übergeben. 

 

  • Die Gleichheit im Rechtsleben; das Gesetze, Regeln und Vereinbarungen der Gesellschaft umfasst. Das Rechtsleben wird durch demokratisch gewählte Volksvertreter (Politik) erarbeitet. Dies gilt in entsprechender Weise regional, national und international. Für die Arbeitszeit der Menschen werden in den verschiedenen Berufen Obergrenzen demokratisch festgelegt. Ein dynamisches, d.h. nach den Bedürfnissen unterschiedliches Grundeinkommen befreit die Menschen von dem Zwang, ihre Arbeitszeit an den Meistbietenden zu verkaufen. Das dynamische Grundeinkommen wird demokratisch vereinbart und legt die Basis für die Freiheit im Geistesleben.

 

  •  Die Brüderlichkeit im Wirtschaftsleben; das die Produktion, den Handel und Konsum von Waren und Dienstleistungen umfasst. Ausgerichtet auf den Bedarf der Konsumenten, werden die Absprachen in regionalen, bzw. einem nationalen und internationalem Wirtschaftsrat getroffen. Das Geld wird durch die Teilnehmer des Wirtschaftslebens vereinbart.

Das Zusammenwirken des Gesamtorganismus und seiner drei autonomen Glieder Geistesleben, Rechtsleben und Wirtschaftsleben, erfolgt Füreinander in gemeinsamer Absprache in einem nationalen bzw. internationalem Senat.