Meine Geschichte

Dieses Buch ist auch ein persönlicher Erfahrungsbericht meines Lebens. Wie sonst könnte ich all diese Aspekte des Wesens vom Krebs beschreiben?

Durch die tiefe Auseinandersetzung mit meinen vielfältigen Erlebnissen, Höhen und Tiefen, durch eine Vielzahl von Körpertherapien und meine persönliche Arbeit auf der seelischen und geistigen Ebene innerhalb der letzten 30 Jahre. Aber erst seit Ostern 2014 ist mir rückbetrachtet klar geworden, dass all dies auch ganz zentral mit dem Thema Das Wesen vom Krebs zu tun hat. Dieses Wesen habe ich unbewusst über Jahre persönlich „studiert“, bin im Grunde Autodidakt geworden.

In allen Kulturen gibt es eine ganze Reihe Beschreibungen oder Modelle vom Menschen, um sich die Welt und das Leben zu erklären, z.B. Körper, Seele und Geist. Dies alles sind letztlich Erklärungs- oder Deutungsversuche einer Einheit im Leben, die nicht wirklich trennbar ist.

Für mich sind es die polaren Kräfte von Körper und Seele, die einen Körper bilden, mit ihren Ebenen der Körperfunktionen, der Lebensenergie, dem Gefühl und der verstandes-geistigen Mentalebene. Durch diese vier Bezugspunkte ergibt sich im theoretischen Modell die Form eines Quadrats. Aber erst mit der höheren fünften Qualität, der spirituell-geistigen Dimension, ergibt sich ein Körper, modellhaft in der Form einer Pyramide.

Auch diese Zeilen hier fordern vor allem diese verstandes-geistige Ebene und ersetzen in keinem Fall das persönliche, tätige Erleben des Körpers in der rhythmischen Verbundenheit mit der Natur und einer Lebensgemeinschaft, in der auch die seelischen und spirituellen Belange gelebt werden.

Unser Körper ist über den Atem mit allen anderen Lebewesen innerhalb der Erdatmosphäre verbunden. Noch darüber hinaus stehen wir in der Verbindung mit den Kräften der Sonne, der Mondin und den anderen rhythmischen Kräften des Kosmos, dem unendlichen ALL.

Diese „Wirklichkeit“ umfassend zu ergründen, hat in den östlichen Traditionen und alten Traditionen des Westens einen langen Bestand. Auch in unserer heutigen westlichen Lebenswelt ist es letztlich immer eine persönliche Angelegenheit, das Eindringen in den eigenen Schatten, das „Reisen“ und Erleben in diese persönliche „innere Wirklichkeit“ bis in die Wurzel, um sich dann auf die „Reise“ mit dem weißen Adler oder dem heiligen Ibis zu machen, um die äußere körperliche, materielle „Wirklichkeit“ auch in seinen Facetten sehen zu können.

Über das Thema Krebs gibt es unzählige Veröffentlichungen und Erfahrungen von Betroffenen und Therapeuten, Therapiekonzepte, Meinungen…

Auch die benannten Gründe für die Entstehung eines Tumors oder auch dessen Rückbildung sind vielfältig. Aber noch immer gibt es bei diesem Krankheitsbild so viele Rätsel, birgt es so viele „Geheimnisse“. Dies in den verschiedenen Aspekten zu „durchschauen“, ist dann so schwierig, wenn ich selbst Teil dieses Wesens bin…

Dieses Wesen des Krebses war mit der Buchidee, vom ersten Moment an mit dem Titel Das Wesen vom Krebs in meinem Bewusstsein. Ungeachtet jeglicher grammatikalischer Erwägung ist er für mich ebenso außerhalb der Planung, der Erwartung, der Regeln wie der Inhalt dieses Buches, den ich erst auf meiner „eigentlich“ ganz persönlichen Suche zu mir selbst fand. Krebs ist kein Ding, keine Sache – Krebs ist ein Prozess, ein Teil von uns Menschen selbst, ein untrennbarer Teil von jedem von uns – und den schneidet man nicht einfach nur weg…

Dieses Buchprojekt ist entstanden aus der Perspektive meines körperlichen Erlebens in rund 50 Lebensjahren, meiner geistigen Auseinandersetzung mit dem Erlebten und auch der Perspektive meiner Seele innerhalb und außerhalb meines Körpers

So kann ich heute das Wesen vom Krebs „sehen“, auf ganz unterschiedlichen Ebenen. Ich sehe es auf der körperlichen Ebene als Ausdruck eines Krebsgeschwürs. Ich sehe es als persönlich individuellen Ausdruck in dem Verhalten von mir als Mensch und auch als kollektives Verhalten von heute bereits Milliarden Menschen auf der ganzen Erde. So vielen Menschen, die entbunden sind aus den natürlichen Zyklen und Rhythmen der Natur und einer natürlichen Lebensweise, einem rücksichtsloses Verhalten gegenüber der Umwelt, den Mitgeschöpfen und auch mir selbst.

Dies aber ist etwas ganz anderes als das große kosmische Gesetz der Liebe.

Matthias Joachim Augsburg, Colonia de Sant Pere im Dezember 2015